3.1.3.  Datenkomprimierung

Musikdaten können aber ebenso in ein Platz sparendes Format gebracht werden. Auf einer gewöhnlichen Audio-CD können maximal 80 Minuten an Musik gespeichert werden, was einer Gesamtspeicherkapazität von 700 Megabyte entspricht. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die benötigte Speichermenge zu verringern. Einerseits gibt es verlustfreie Komprimierungsverfahren, doch auch verlustbehaftete existieren. Letztere ermöglichen zwar deutlich kleinere Dateien, so dass ihr Speicherbedarf nur noch bei etwa 10 % der ursprünglich unkomprimierten Daten liegt. Denn bei der verlustbehafteten Komprimierung werden Töne, die für den Menschen nicht wahrnehmbar sind, einfach weggelassen. Und weil das mp3-Format, das zwischen den Jahren 1982 und 1995 am Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen entwickelt wurde, das erste Komprimierungsverfahren seiner Art für den Musik- und Audiomarkt war, ist es auch heute noch das dominante Verfahren beim Komprimieren von Audiodateien. Das mp3-Audioformat wird durch die Dateiendung .mp3 gekennzeichnet.9 Die Komprimierung im Allgemeinen bezeichnet einen Vorgang, bei dem eine Datei erzeugt wird, die zwar noch die gleichen Informationen wie die Ursprungsdatei enthält, dafür aber wesentlich weniger an Speicherplatz benötigt. Bei einer verlustfreien Komprimierung kann dieser Vorgang zu 100 % rückgängig gemacht werden, d.h. wenn die komprimierte Datei wieder in ihre entkomprimierte Form zurückgewandelt wird, entspricht sie wieder vollständig - ohne Qualitäts- und Datenverlust- ihrem ursprünglichen Zustand. Bei dieser Methode kommt es somit nie zu einem Informationsverlust. Was bei der verlustbehafteten Komprimierung von Audiodateien nicht der Fall ist, denn es werden ja die unhörbaren Informationen weggelassen. Den verschiedenen Komprimierungsverfahren liegen unterschiedliche psychoakustische Modelle zugrunde, die genau festlegen, welche Informationen ausgelassen werden können. Somit schwanken Qualität und potenziell erzielbare Platzersparnis gemäß der Wahl des psychoakustischen Modells. Weitere gängige Dateiformate, obwohl nicht so weit verbreitet wie das mp3-Format, sind bspw. das wma-Format von Microsoft, das so genannte Windows Media Audio, oder aber auch das ogg-Format. Alle Audioformate teilen die Eigenschaft, dass ihre Qualität sinkt, je kleiner die Datei werden soll. Somit muss jeder selbst entscheiden, welche Qualität, die üblicherweise in der Datenübertragungsrate Kilobit pro Sekunde (Kbps) bei Wiedergabe einer Audiodatei zum Ausdruck kommt, ihm ausreichend erscheint. In diesem Zusammenhang sollte man jedoch nie von einem verlustbehafteten Format in ein anderes verlustbehaftetes wandeln, da durch unterschiedliche Umwandlungsverfahren weitere Teile weggelassen werden, und somit die Qualität kontinuierlich sinkt. Grundsätzlich ist das mp3-Format der de-facto-Standard, da die meisten tragbaren Abspielgeräte lediglich mp3-Dateien abspielen können, was auch für die weit verbreiteten Multimedia-Abspielprogramme Windows Media-Player und I-Tunes gilt, die standardmäßig keine ogg-Dateien wiedergeben können.10

Zuletzt möchte ich noch einmal auf die Festplattenkapazität zurückkommen. Per Annahme seien - abzüglich Rundungsfehlern und Speicherbedarf für das Betriebssystem- noch effektiv 900 GB zum 921600 Ablegen von Daten verfügbar. Das entspricht (erläuternde Rechnung: 900 GB*1024 =) 921.600 Megabyte. Demzufolge können 921.600 Minuten an Musik auf einer solchen Festplatte gespeichert werden, was - umgerechnet- mehr als 21 Monate sind. Videodateien haben aber einen höheren Speicherbedarf, da hier die Bildinformationen hinzukommen, doch könnte auch hiervon ein stattliches Archiv auf einer solchen Festplatte abgelegt werden.

9vgl.: Wiederhold, Frank: Die Entwicklung der Audiodateiformate und die Positionierung der Bibliotheken. Netzartikel vom 02.11.2005, letzte Änderung am 11.9.2007. online: http://www.lfs.bsb-muenchen.de/fachstellenserver/edv/dokumente/mp3.pdf(27.01.2008 23:08)

10vgl.: Mitchell, Graham: Eine Einführung in komprimiertes Audio mit Ogg Vorbis. Übersetzt von Wagner, Simon. Letzte Änderung des englischen Originals am 30.08.2004, Übersetzung vom 18.05.2007. online: http://simon.wwwagner.org/open-sources/for-artists/ogg-intro.html(28.01.2008 23:00)

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