Als Kind so mit 10 - 14 habe ich relativ viel gebastelt. Damals hatte ich noch mehr Zeit. Das waren kleine Tische, Holzkisten, Anbauten für das Regal und alles in erster Linie aus Holz. Interessiert war ich zudem an technischen, elektrischen Geräten. Viele meiner Bauwerke hatten eine eher schlechte Qualität. Das hatte die Ursache, dass ich nun einmal keine Schreinerlehre absolviert hatte. Meine Eltern meinten immer nur, ich solle abmessen, bevor ich absäge. Habe ich versucht, da wo ich abgemessen habe um die Säge anzusetzen stimmte die Länge dann auch. An der anderen Seite waren es ein paar cm mehr oder weniger. Mittlerweile bastele ich weniger. Da die Qualität nicht so gut war wollte es keiner haben, mir selbst gingen die Ideen aus und wie gesagt, die Zeit wurde immer knapper mit Abitur, Studium und Arbeit. Dennoch finde ich es immer noch spannend, wie sich etwas entwickelt von der Idee, der Reifung der Idee, dem Baufortschritt, gegebenenfalls eine Änderung der Idee aus praktischen Gründen und dem fertigen Produkt. Wenn das Produkt dann auch noch in etwa den Vorstellungen entspricht, dann gibt es eine Art Zufriedenheit. Wenn es dem Plan nicht entspricht, gibt es allerdings auch eine Enttäuschung. Das letzte Bauwerk vor gut drei Jahren waren zwei Vogelkästen. Diese erfüllen zumindest ihren Zweck und sind bewohnt. Allerdings ist das eigentliche Ziel verfehlt worden. Der Sinn: Wir wollten mit der Ansiedlung einer Starenfamilie im Kirschbaum dafür sorgen, dass diese den Baum als ihr Revier verteidigen und somit nicht hunderte Stare auf dem Baum sitzen und die Kirschen herunterschmeißen. Da sind nun allerdings zwei Probleme aufgetreten: Zum Einen ist die erste Aufzucht oft schon vor der Reife der Kirschen ausgeflogen. Letztes Jahr war zur Zeit der Reife die zweite Brut in Gange. Allerdings trat nun Problem zwei auf: Eine Frau in der Nachbarschaft füttert gern die Krähen, was auch bei uns deren Population erhöht. Gegen diese großen Vögel können die Staare nichts machen. Zudem reißen Krähen nicht nur Kirschen, sondern gleich ganze Zweige ab. Mein Opa hat mal große Adler aus Blech gebaut, deutlich größer als Krähen und doch machtlos gegen Krähe und Star. In diesem Jahr wollten wir es mit CDs versuchen. Doch Krähe und Elster blieben von Elster-Online unbeeindruckt. Der Zweite Vogelkasten ist für Rotkehlchen ausgelegt.

Genug der Vorrede, kommen wir endlich zu unserem Schwerpunktthema, den Lautsprechern. Musik gehörte bei mir schon immer dazu, in erster Linie in passiver Form, d.h. als Zuhörer. Wenn mir im Radio ein Lied gefiel habe ich die Aufnahme gestartet und somit ein großes Kassettenarchiv angehäuft. Anfangs hatte ich erst ein kleines und später ein etwas größeres Kofferradio. Letzteres ist klanglich schon ganz gut, wegen dem geringen Lautsprecherabstand ist ein Stereohören jedoch nicht so praktikabel. Da kommen wir zu der ersten Regel, dem Stereodreieck. Der Kopf und die beiden Lautsprecher sollten ein etwa gleichseitiges Dreieck bilden. Bei einem 30 cm breiten Kofferradio wäre man mit der Nase also am Gerät, nicht so entspannt.

Mit den separaten Lautsprechern fing es an, als ich in der Schule zum 12. Geburtstag von einer Erzieherin ein altes Autoradio geschenkt bekam. Dazu war nichts weiter und die Kabel waren nach knapp 10 cm abgeschnitten. Mein Vater hat mir rausgesucht, welche wozu gehörten. Ein Netzteil hatte ich und auch zwei Lautsprecher, die ich verschiedenen alten Radioweckern mal entnahm, man erinnere sich an meine Vorliebe auch für elektrische Basteleien. Die positive Überraschung des ganzen, Radio und Kassette funktionierten einwandfrei, lediglich der Knopf für den Senderwechsel war abgebrochen. Einen Griff bekam man nicht mehr drann, konnte den Stummel aber mit den Fingern fassen. Mutter fand das so erstaunlich, dass sie gleich die Erzieherin fragte, ob sie über die Funktionsfähigkeit des Gerätes wusste und es nicht wiederhaben wolle, wollte sie zum Glück nicht wiederhaben. Nachteil, der Klang war zunächst nicht besonders. Man konnte die Lautsprecher zwar jetzt frei platzieren, vom stereodreieck hatte ich damals jedoch noch nichts gehört. Der Klang wurde zudem schnell sehr verzerrt, man musste die Klangregelung auf hoch stellen und durfte nicht zu laut drehen. Ich dachte zunächst, dass die aufgedruckte Belastbarkeit von 0,5 W wohl zu wenig ist. Lautsprechergehäuse hielt ich damals für rein optisch motiviert und daher für überflüssig. Dafür tanzen Luftballons schön, wenn man sie in den Trichter des Lautsprechers legt. Irgendwann sagte mir dann mal jemand, dass man verhindern müsse, dass eine direkte Verbindung zwischen der Vorderseite und der Rückseite der Lautsprecher besteht. Ein Lautsprecher strahlt Schallwellen nach vorn und nach hinten ab und wenn sich beide begegnen, dann löschen sie sich zum Teil aus. Dann muss sich die Membran unnötig viel bewegen und es kommt kein rechter Ton raus. Dies gilt insbesondere für tiefe Töne. Um den Ausgleich zu verhindern müsse der Lautsprecher entweder in ein Gehäuse oder an ein Brett. Dann begannen bei mir entsprechende Baumaßnahmen. Mit Brettern ohne Loch, mit Loch, teils zu klein, Gehäusen aus Pappe und ähnlichem. Je mehr Lautsprecher ich bekam, je mehr stellte ich dann auf. Unter anderem daher kam es, dass mein Zimmer mehr und mehr verkabelt wurde. Auch eine Hochspannungsleitung gab es mal. Ihren Namen hatte sie nicht wegen der hohen Spannung, dass wäre ja für den Laien und insbesondere für das Kinderzimmer zu gefährlich. Nein, sie war hoch gespannt. In etwa zwei Meter Höhe von einem Schrank zum anderen. Und schon werden das Lautsprecherkabel und die 12 V Elektrik zur Hochspannungsleitung. 1998 bekam ich zwei Breitbandlautsprecher mit 16 cm Außendurchmesser, Membran und Sicke (Worterläuterung folgt) hatten einen Durchmesser von 14 cm und es gab einen Hochtonkegel. Die Beiden brachte Vater mir von einem Autoverwerter mit, wo er Ersatzteile für den Wagen kaufte. Zuerst bekamen sie auch die schon angedeuteten und eher schlechten Gehäuse, bei denen man sich streiten könnte, ob sie nun als Provisorium durchgehen. In meinem aktuellen Projekt sollen sie ein angemessenes Zuhause bekommen, daher gehe ich weiter unten noch darauf ein. Zu diesem Zwecke habe ich nämlich einige Recherchen angestellt.

Zuerst aber noch ein Wort, warum man nicht einfach zahllose Lautsprecher in seinem Zimmer aufstellen sollte. Zum einen ist da das schon erwähnte Stereodreieck. Man könnte wohl relativ nah beieinander an den beiden Ecken mehrere Lautsprecher aufstellen, nicht aber an anderen Stellen. Ein System mit fünf oder sieben Lautsprechern im Zimmer verteilt ist für Stereowiedergabe nicht geeignet. So etwas nennt man Surround und es benötigt eine andere Aufnahme als Grundlage. Oft wird dieses System für die Filmwiedergabe benutzt. Zudem muss man die Impedanz der Lautsprecher in Verbindung mit dem Verstärker beachten. Mit Impedanz ist der Wechselstromwiderstand des Lautsprechers gemeint. Übliche Werte sind vier oder acht Ohm. Werden zwei Lautsprecher parallel angeschlossen, so verringert sich die Impedanz. Aus zweien mit vier Ohm werden zusammen zwei Ohm. Hat man einen mit vier und einen mit acht Ohm zusammengeschaltet sollte man bedenken, dass letzterer nur ein Drittel der Leistung abbekommt. In Reihenschaltung wird die Impedanz aufsummiert, wobei nur gleiche Lautsprecher in Reihe geschaltet werden sollen. Bei einem geringeren Widerstand kann mehr Strom fließen. Dadurch kann der Verstärker überlastet werden. In seiner Beschreibung sollte ein Wert für die minimal einzuhaltende Impedanz zu finden sein. Wie ich erst später herausfand habe ich mal einen Verstärker mit einer minimalen Impedanz von drei Ohm mit Lautsprechern, die zusammen auf etwa ein Ohm kamen, zusammengebracht. Er hat es gut vertragen, es klang nicht seltsam und es ging nichts kaputt. Bei meinen Geräten machte bis jetzt nur immer die Mechanik des Kassettenteiles Probleme. Diese Aussage sollte man jedoch lieber nicht verallgemeinern.

In den letzten knapp fünf Jahren, also seit unserem Umzug, nutzte ich vorwiegend ein fertig konfiguriertes Sattelitensystem. Das ist so ganz ohne eigenes basteln entstanden. Es besteht aus zwei kleinen Lautsprechern, den Satteliten und einem etwas größeren Tieftöner, auch Subwoofer genannt. Der Trick dabei, Töne unterhalb von etwa 100 Herz sind für das Stereohören nicht mehr relevant. Daher braucht man sie nicht von zwei Lautsprechern wiedergeben zu lassen. Herz bezeichnet dabei die Frequenz, in unserem Fall die Frequenz der Schallwellen. Hörbar ist der Bereich von etwa 16 bis knapp unter 20000 Herz, wobei mit der Herz-Zahl auch die Höhe des Tones steigt. Über die Aufstellung von Stereolautsprechern hatte ich mich damals schon etwas informiert, sie hängen jetzt an der Wand. Eine Positionierung an der Wand ist für Satteliten unproblematisch. Lautsprecher, die auch tiefe Töne abgeben, sollten nicht so dicht an der Wand positioniert werden, da dann die tiefen Töne durch Reflektionen verstärkt werden. Eine Positionierung an der Rückwand verstärkt die tiefen Töne etwas und die Positionierung in der Ecke hebt sie deutlich stärker an. Da sind wir auch schon beim ersten Problem, der Aufstellung des Tieftöners. platzsparend steht er in einer Nische an der Wand neben der Heizung. Klanglich ist das nicht optimal. Stellt man ihn auf den Tisch ist das nach den Regeln besser, dafür steht er mehr im Weg und hat einen geringeren Abstand zum Hörer, also zu mir. siehe hier

Allgemein bin ich mit diesem Lautsprechersystem nicht so ganz zufrieden. Der Tieftöner ist relativ dominant, was durch Positionsänderung sich zwar verändert, aber nicht so richtig gut wird. Hinzu kommt, dass ich das Gefühl habe, ihn doch orten zu können. Vielleicht ist er vom Hersteller nicht richtig abgestimmt, einstellen kann man da nichts. Man kann ihn nur komplett abklemmen, was aber auch nicht optimal klingt. Die Satteliten-Lautsprecher klingen recht hoch, so dass einem etwas die Mitte fehlt. Außerdem klingt es irgendwie unpassend zusammengemischt. Klangeinstellungen am Radio bringen keine durchgreifende Verbesserung. Aus diesen Gründen wollte ich mich an dem Bau von neuen Klangquellen versuchen, ohne absehen zu können, ob es besser wird. Die Klangbeschreibung ist nur meine subjektive Meinung. Ich kann dabei nicht sagen, ob sie von Experten oder Messgeräten bestätig werden würde.

Kommen wir also zu meinem Bau. Was ist zu beachten? Möglichkeit eins wär sehr einfach zu bauen und soll eine sehr präzise Räumliche Abbildung der aufgenommenen Instrumente ermöglichen. Es ist die offene Schallwand. Dabei wird vereinfacht gesagt ein Brett senkrecht aufgestellt. In der Höhe, wo man seine Ohren hat, wenn man sitzt, also in rund einem Meter, kommen Löcher, hinter denen sich die Lautsprecher befinden. Damit sie ihre Wirkung voll entfalten sollten sie schön frei im Raum stehen, keine Ecke und nicht gleich vor der Rückwand. Hier spricht man von Wandabständen von einem Meter. Bei meinem kleinen Zimmer bedeutet das aber, dass sie dann wieder recht dicht zusammen sind und außerdem im Weg stehen würden. Meine Lautsprecher sind dafür auch nicht gut geeignet. Aus diesen Gründen verwarf ich diese vielversprechende Idee.

Der letzte Absatz hat es schon angedeutet, nicht jeder Lautsprecher ist für alles geeignet. Da unterscheidet man zum einen zwischen Mehrweg und Einwegsystemen. Ein Mehrwegsystem teilt die Frequenzen auf, so hat man zum Beispiel je einen Tieftöner, einen Mitteltöner und einen Hochtöner, oder eben einen Subwoofer und zwei Mittelhochtöner. Die Aufteilung erfolgt in einer sogenannten Frequenzweiche. Deren Konstruktion würde mich als Anfänger heillos überfordern. Aber gut, dass ich einen Breitbandlautsprecher verbauen möchte. Das wäre dann ein Einweglautsprechersystem. Dieser kann prinzipiell den gesamten hörbaren Frequenzbereich wiedergeben. Allerdings kann es zu gewissen Ungleichmäßigkeiten kommen, so sagt man ihnen nach, sie würden die mittleren Frequenzen überbetonen, also vielleicht ja hier ein Vorteil. Sie haben den Vorteil, dass sie bei Abständen von weniger als drei Metern zum Hörer, die ich hier habe, eine bessere räumliche Abbildung haben. Bei Mehrwegelautsprechern müssen sich die Einzelteile nämlich addieren, wegen der leicht unterschiedlichen Position der unterschiedlichen Lautsprecher in ihrem Gehäuse kann es hier zu auf die Schallgeschwindigkeit beruhende Laufzeitunterschiede kommen.

Um den Text nicht ausarten zu lassen, gehe ich nicht auf alle möglichen Formen von Gehäusen ein. Als Ansatzpunkt für weitere Lektüre wäre da der entsprechende Wikipedia-Artikel

Bei mir wird es ein geschlossenes Gehäuse, nur wie groß? Ist es zu groß, so fängt der Bass an zu dröhnen, ist es zu klein, fehlt der Bass stattdessen. Ausgangsbasis war nur die Aufschrift auf dem Lautsprecher, auf einem Steht AD 70620/m4. Eine Internetrecherche ergab, dass er von Valvo stammt, was einst eine Phillips-Tochter war und dass er ein geschlossenes Gehäuse von maximal 7 Liter mag. Quelle Leider ist die Quelle nur eine Bilddatei, welche sich mit einer Texterkennung jedoch lesen lässt. Der zweite Lautsprecher hat die Aufschrift 4 Ohm 680-07340. Zu ihm fand ich leider nichts. Ich behandele ihn einfach genauso wie den Valvo, in der Hoffnung, dass es ihm gefällt. Die Verwendung unterschiedlicher Lautsprecher ist allerdings nicht optimal. Ich hoffe, dass es wenig auffällt und dass man falls doch das Gehäuse für zwei andere zusammenpassende weiterverwenden kann. Wenn einer weiß, was es mit dem zweiten auf sich hat, oder mir einen zweiten von einem der beiden Exemplare überlassen kann, so kann er sich gerne melden.

Nun haben wir also die Größe des Gehäuses und den Hinweis, dass es geschlossen sein soll. Da fehlt noch die Form, bzw. die Ausgestaltung. Darüber findet man, dass Gehäuse möglichst nicht schwingen sollen, ungünstig ist ein Würfel, es sollte nach Möglichkeit auch keine parallelen Wände geben. Wegen letzterem viel mir sofort ein Rohr ein. Einfach so dick wählen, dass der Lautsprecher vorn direkt drauf passt. Hinten wird es verschlossen und es ist so lang, wie es das vorgegebene Volumen verlangt. Nun fand ich hier allerdings eine Formel für das Seitenverhältnis: http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-8806.html 1 : 1,25 : 1,6 oder 1 : 1,5 : 2,75 Das Rohr würde dem nicht entsprechen. An anderer Stelle las ich, möglichst ein tiefes Gehäuse verwenden, dann haben Schallwellen einen längeren Weg zur Rückwand und Reflektionen sind nicht so stark. Eine kleinere Front würde zudem dazu führen, dass die Abstrahlung weniger gebündelt wird. Hier sah ich das größere Problem. Breitbandlautsprecher neigen generell dazu, alle höheren Töne, deren Wellenlänge kürzer als die Größe der Membran ist, stark gebündelt abzustrahlen. Mit einer größeren Front könnte man hoffen, dass sie auch mittlere Töne bündeln. Der Bass wird immer ringsherum abgestrahlt. Dies ist auch der Grund, warum Lautsprecher einen Wandabstand haben sollen, denn sie strahlen tiefe Töne nach hinten ab und diese werden von der Wand reflektiert. Ein Rohr schien mir einfacher zu bauen. Die Optik eines Rohres stelle ich mir zudem gut vor. Es wäre dann so ein Rohr mit 15 cm dicke, dass irgendwo in nahezu waagerechter Lage auf einem Ständer steht, oder auf einem Schrank liegt und auf den Zuhörer zeigt. Sieht bestimmt so aus, wie eine Kanone. Und wenn es dann noch den passenden Fuß hat, der zudem eine genaue Ausrichtung ermöglicht. Allerdings sind Rohre neu recht teuer. Bei einem Versand Kosteten sie 10 Euro pro 50 cm, zwei Stück hätte ich gebraucht, plus 23 Euro Versand. Als ich evtl. ein Angebot für gebrauchte hatte, war die Entscheidung zur Kiste gefallen. Ob das Angebot was gewesen wäre, hätte ich eh noch erfragen müssen. Spanplatten von alten Schränken hatten wir noch, also ging es damit los.

Das Gehäuse wurde nach der Zweiten Formel gebaut, wobei ich die Maße etwas variierte, um keinen Verschnitt zu produzieren. Außenmaße sind nun in etwa an der Front 23 mal 36,8 cm und 15,6 in der Tiefe. Das Material ist 1,7 cm dick und somit haben wir ein Bruttovolumen von 7,9 L. Etwas muss man abziehen, weil ich in einem eine Stabilisierung einklebte und zusätzlich Würfel in die Ecken. So kommt man wohl eher auf 7,7 Liter. Das Problem dabei ist, ich weiß nicht, ob das Volumen in der Beschreibung als Brutto oder netto zu sehen ist. Bei letzterem hätte man das Volumen des Lautsprechers abziehen müssen.

Das Gehäuse muss dann noch gedämmt werden. Man sagt hier 10 bis 20 G Dämmung pro Liter Volumen, wie uns obige Quelle sagt. Ich habe mich für drei Eierkartons pro Kiste entschieden, die an die Wände geklebt werden. Davon einen an die Seite und zwei an die Rückwand. Dabei wurden nur die Unterteile verwendet, von welchen eines 20 Gramm wiegt. Durch ihre Struktur helfen sie hoffentlich die Reflektionen zu streuen. Vielleicht dämpfen sie auch etwas, denn sie sind großporig genug, dass man mit Druck durchpusten kann. Ich weiß nicht sicher, ob und wenn ja wie viel man für sie vom Volumen abziehen muss, daher habe ich es etwas reichlicher gelassen. Keine Ahnung, ob es reicht. Zusätzlich gibt es etwas alten Teppich und Schaumgummiverpackung. Somit kommen wir insgesamt auf die geforderten Gramm pro Liter.

Man kann jetzt noch ein Gitter oder einen Stoff vor den Lautsprecher machen. Unbedingt zu empfehlen ist dies, wenn man Katzen oder Kinder hat. Da bei mir beides nicht zutrifft lasse ich es erst einmal weg. Der Einfluss von einer korrekten Abdeckung sollte allerdings nicht zu groß sein, problematischer ist dies eher, wenn man dafür einen Rahmen benötigt. Ein solcher Rahmen könnte sich wie der Ansatz eines Hornes auswirken. Stoff ist geeignet, wenn man ohne ihn direkt an den Mund zu halten hin durchpusten kann. Also grobe Gardine, Gase oder ähnliches. Jeans ist ungeeignet. Feiner Maschendraht oder Lochblech dürfte ebenso gut sein.

Nun müssen die Lautsprecherkisten noch irgendwo platziert werden. Optimal bekomme ich es nicht hin, weil mein Zimmer noch anderen Anforderungen gerecht werden muss. Der eine wird etwas in einer Ecke stehen. Zu allem Überfluss steht vor ihm noch ein Schrank mit meinen Zimmerpflanzen. Der Lautsprecher wird den Schrank um etwa 20 cm überragen, nicht jedoch die Pflanzen. Na, höre ich halt alles durch die Blume. Dafür bekommt er einen richtigen eigenen Ständer. Unten ein Holzkreuz, in welchem ein Rohr nach oben eingelassen ist. Der Fuß ähnelt dem eines Bürostuhles. Unten an den Ecken des Kreuzes sind Schrauben. Damit werden die unterschiedlichen Ebenen der beiden sich überkreuzenden Latten ausgeglichen und das Gewicht lagert nur auf vier Schraubenköpfen. Eine kleine Auflagefläche, mit entsprechend höherem Gewicht pro Fläche, ist optimal. So steht der Lautsprecher fester und kann seine Schwingungen nicht so stark auf den Boden übertragen. Oben ist an einer Schelle ein Winkel, auf welchem der Lautsprecher befestigt wird. Hier wackelt es leider etwas. Das hängt mit der Schelle zusammen, die innen einen weichen Gummi hat. Der andere Lautsprecher wird mit einem kürzeren Ständer auf den Nachtschrank geschraubt. Der Schrank hat eh schon Löcher, da kann man dann auch was dran schrauben. Es wird ein Holzwürfel, der in einem Winkeleisen eingeschraubt ist. Damit kommt es senkrecht auf den Schrank geschraubt. Das andere Ende des Winkeleisens ist an der Rückwand des Lautsprechers befestigt.

Die Lautsprecher im Gehäuse sollen von außen auf ihrem Gehäuse sitzen. In der Urversion hatte ich sie hinter der Platte angeschraubt. Das kann man mit diesen Lautsprechern machen, wenn das Loch groß genug ist. War es damals aber nicht. Ich dachte, wenn die Tür halb offen ist, hört man auch alles, was draußen passiert. Also warum das Loch so groß wie den Lautsprecher machen? Ein kleines ist doch viel schneller fertig. Dass man jetzt fast nur die Wiedergabe des Hochtonkegels hört, viel mir erst später ein. Außerdem dachte ich, der Gummi da rings um den Lautsprecher ist bestimmt eine Dichtung, damit er gut an seiner Frontplatte anliegt und mit ihr abschließt. Jetzt weiß ich, diesen Gummiring nennt man Sicke. Er ist dafür zuständig, dass die Membran am äußeren Rand an dem Metallgerüst, auch Korb genannt, befestigt ist. In diesem Fall ist es Gummi, es gibt sie aber auch als Schaumstoffausführung oder aus dem gleichen Material, wie die Membran. Schaumstoff zerbröselt im Alter oft. Der Gummi meiner Exemplare ist noch schön weich. Nur an einer Stelle hatte er einen kleinen Riss. Ein Weiterreißen wird nun dadurch verhütet, dass ein Verhütungsgummi aufgeklebt wurde. Im Internet fand ich den Hinweis, es mit Fahrradflicken zu flicken. Diese sind allerdings deutlich härter und dicker als die Sicke. Hier die Quelle: http://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?page=Thread&threadID=48568 Man kann Sicken auch tauschen lassen, lohnt aber nur für etwas hochwertigere Lautsprecher.

Wo wir schon mal bei der Lautsprecherreparatur sind. Ich habe noch ein zweites Paar mit 12 Cm Durchmesser, also etwas kleiner. Eigentlich wollte ich diese zusätzlich einbauen. Allerdings hat der eine zwei Risse in der Membran. Das kann man auch kleben, da es etwas mehr war stellte sich hier jedoch die Frage, ob es die Qualität nicht doch negativ beeinflusst. Hier noch eine Reparaturanleitung: http://www.jogis-roehrenbude.de/LS-Box/Rep/Rep.htm Lustig in diesem Zusammenhang fand ich eine Diskussion darüber, wenn man die Lautsprecher mit Teefiltern kleben möchte, muss man da unbedingt neue nehmen, oder gehen auch gebrauchte?

Ich hätte unabhängig von der Reparatur vier Stück zusammenbekommen. Eine größere Membranfläche wäre vorteilhaft, da sich die für die gleiche Schallleistung erforderliche Auslenkung dadurch reduziert und die Abstrahlfläche größer wird. Allerdings hätte man dann noch mehr zusammengewürfelt, ohne die Folgen abschätzen zu können. Und wenn man zwei Lautsprecher in jede Kiste baut, macht man sich dann nicht den Hauptvorteil der Breitbandlautsprecher, nämlich dass es nur eine Schallquelle gibt, kaputt? Oder macht das nichts, da eh alle das gleiche Wiedergeben?

Beim Zusägen der Platten, dem Ausschneiden der Löcher und einigem weiteren Arbeiten half mir mein Vater. mit elektrischen Sägen kann / soll ich nicht arbeiten und mit der Handsäge hab ich es nie gerade hinbekommen. Über sachdienliche Hinweise diesbezüglich freue ich mich ebenso. Die meisten Teile sind geklebt. Das war nicht einfach, da die Möbelplatten sehr glatt sind. Erst als ich die Klebeflächen vorher anschliff, hält es jetzt zumindest vorerst. Die Rückwand wird geschraubt, um im Falle des Falles wieder hereinzukommen. Durch das Loch des Lautsprechers würde man aber auch reinkommen, wozu dieser raus müsste. Ganz gerade ist es dennoch nicht geworden. Zum Teil versuche ich die Lücken mit Dachpappe abzudichten. Das ist so eine Moderne, die eher an Gummi mit Sandbelag erinnert. Die ganze Rückwand des einen ist jetzt damit beklebt. Die restlichen Fugen werden mit Kitt abgedichtet. Fertig sind die Lautsprecher noch nicht, weshalb hier vorerst der Ergebnisbericht fehlt. Letztlich sind die Gehäuse zusammengebaut und verkittet. Jetzt müssen die Lautsprecher noch an das Kabel angelötet werden, was ich auch machen lassen muss. Oder kann mir jemand sagen, wie man als Blinder Lötet? Beim Verkabeln ist darauf zu achten, dass beide Lautsprecher die gleiche Polung haben. Wenn auf den Lautsprechern keine Polung aufgedruckt ist, dann hält man eine Batterie an die Kontakte. Jetzt muss sich die Membran nach vorn oder nach hinten bewegen. Wenn sie sich bei Beiden in die gleiche Richtung bewegt, dann hat man die richtige Verkabelung raus.

Anschließend werden die Lautsprecher eingeschraubt. Der eine wird hingestellt, der andere auf den Nachtschrank geschraubt und beide werden an das Radio angeschlossen und ausgerichtet. Man kann sie etwas so drehen, dass sie auf einen zeigen. Man sollte die Stimme des Sängers oder des Nachrichtensprechers in der Mitte zwischen beiden Lautsprechern vermuten.

Der Bau ist nun über drei Jahre her. Im großen und ganzen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Die Platten passen nicht ganz susammen, auch wenn ich mir beim Sägen habe helfen lassen, aber das mit dem Messen hat bei mir wohl auch nicht so geklappt. Man sieht, dass es ein Eigenbau ist. Mit reichlich Kitt habe ich aber alles dicht bekommen.

Klanglich ist es zusammen stimmig. Man hat nicht das Gefühl, es fehlt etwas. Wenn man sie einzeln betreibt hört man allerdings deutlich, dass es zwei unterschiedliche Lautsprecher sind. Sie sind zwar ähnlich von der Machart, aber eben andere Modelle. Das ist nicht optimal. Betreibt man beide gleichzeitig, was der Regelfall ist, hört man den Unterschied nicht groß heraus.

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