Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) ---------------------------------

Gliederung:

  1. 1. Lebenslauf
  2. 2. sein Schaffen (speziell in Berlin)

1.Lebenslauf

11.8.1778 in Lanz (Westprignitz) geboren Unterricht im Elternhaus
1791-1794 Gymnasium in Salzwedel
1794 kam nach Berlin
am 22.9. wurde er Schüler der Klein-Prima am Grauen Kloster damals Berlinisch-Kölnisches Gymnasium
April 1795 er Verschwand aus Berlin, Überlieferung: 17.4. legte Kleider am Kottbusser Tor nieder um es wie ein Unglück erscheinen zu lassen es wird vermutet das ihm die Anforderungen zu hoch waren, da Friedrich Gedicke (1754-1803), Direktor, die Ideen seines Vorgängers zur Schaffung einer anerkannten Musterschule verwirklichte Jahn weilte während dessen in Halle Bewerbung als Hochschullehrer wurde abgelehnt Empfehlung als Lehrer an Schule zu arbeiten, fiel durch die Aufnahmeprü- fung
1810 Kultusminister, Wihelm von Humboldt, schickte Jahn zum Seminar für Gelehrte Schulen am Grauen Kloster
1819-1825 Festungshaft in Spandau, Küstrin und Kolberg,Freilassung unter Poli- zeiaufsicht, durfte nicht mehr in Berlin leben und an Hochschulen etc. arbeiten
1848 Abgeordneter im Frankfurter Parlament verbrachte Lebensabend in Kölleda und Freyburg
1852 starb Friedrich Ludwig Jahn

2 Sein Schaffen (speziell in Berlin)

Direktor Johann Joachim Bellermann (1754-1842) holte zum Kampf gegen die Un- terdrückung durch Napoleon schlaue und bekannte preußische Persönlichkeiten an die Schule.
1810 nach dem Jahn wieder in Berlin auftauchte, war er Lehrer am Grauen Kloster und befasste sich theoretisch mit der Bedeutung des Turnens, bezeichnete es in seiner Schrift "Deutsches Volkstum" als Volkserziehung und empfand die Leibesertüchtigung notwendig im Kampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft Frühling ging er mit Schülern an freien Mittwoch- und Samstagnachmittagen zum Turnen in die Hasenheide bis zu den Hundstagen immer mehr, dann weniger, ein Kern kam auch im Winter es steht eine Stieleiche als Denkmal an welcher er Reckübunngen beigebracht hat
1811 im Frühjahr erster Turnplatz zum öffentlichen durchführen der Übungen in der Hasenheide 19.6. "Jahnsche Turnplatz", wird an der Lilienthalstraße Nordecke des dortigen Friedhofs eröffnet Schüler waren unter anderem Ernst Wilhelm Eiselen (1792-1846) Schriften zur Turnkunst späterer Oberlehrer und Direktor des Grauen Klosters, Ernst Ferdinand August (1795-1870), Franz Lieber (1800-1872) zeichnete Jahns Reden auf
Gründung von Turnvereinen durch Jahn selbst:
1810 "Deutscher Bund" zur patriotischen Erziehung und zum Widerstand, Jahn wurde immer mehr führender Kopf im Widerstand gegen Napoleon
1812 "Turnkünstlerverein" zur Erforschung und Begründung des Turnens Gründung von Turnvereinen durch seine Schüler:
1817 Mainzer Turnverein
1819 Turnverein Basel
1814 millitärische Tätigkeit, kehrte wieder nach Berlin zurück und übernahm Leitung der Turnanstalt mit Eiselen als Lehrer wurde von Minister Fürst von Hadenberg zum Wiener Kongreß und nach Paris geschickt
1815 auf sein Einwirken hin wird die deutsche Burschenschaft gegründet
1816 Gibt zusammen mit Eiselen das Buch "Die Deutsche Turnkunst" heraus, hält seine berühmten 21 Vorträge über das "Deutsche Volkstum" Fordert deutsche Einheit in Rechtsstaat mit Verfassung Angriffe gegen politische und sportliche Meinung vermehren sich positive Wirkung des Turnens kann von Dr. v. Koenen nachgewiesen werden
7.12.1817 die Turnbewegung wird unter Polizeiaufsicht gestellt 1819 Verbot des Turnens in der Hasenheide, Dezember insgesamt 1837 Turnen wird als Unterrichtsfach an Schulen eingeführt 1842 Friedrich Wilhelm IV hob Turnverbote auf 1844 es kann in der Hasenheide wieder geturnt werden in der Zwischenzeit waren die Turngeräte abgebaut und die Fläche als Schießplatz für die Armee genutzt worden
Zum 50. Jahrestag der Eröffnung wird der Grundstein für ein Denkmal gelegt, es werden 138 Steine als Gedenken an verschiedene Turnvereine in den Sockel eingearbeitet
1872 Einweihung des Denkmals Grundsätze des Turnens werden erst nach der Jahrhundertwende anerkannt
1905 Turnen wird in Preußen Pflichtfach für Jungen und Mädchen
Quelle: Berlinische Monatsschrift Januar 1997

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