Wanderwoche 2021

Diese machte ich mit einer sehenden Freundin.

1.9.

Heute ging es früh los über Gesundbrunnen nach Neustrelitz. Hier traf ich Karen, mit der ich die Woche wandern möchte, wir haben das im Vorjahr schon an der Ostsee gemacht. Von Neustrelitz ging es weiter mit dem kleinen Hans nach Wesenberg Weißensee. Erst wurden wir schon beim davorgehenden Zug gefragt, ob wir mit wollen, sehr aufmerksam das Bahnpersonal hier. Der kleine Hans ist ein Regionalzug mit etwa 40 Sitzplätzen. Der Fahrer kontrolliert erst die Fahrkarten und fährt dann los. An einem Zwischenhalt hat er seine Thermoskanne aufgefüllt.

Von Wesenberg sind wir etwa 12 km gewandert. Relativ zu Anfang unserer Tour badeten wir im weißen See, der für seine hohe Wasserqualität bekannt ist. Für unser tägliches Bad suchten wir uns möglichst eine nicht einsehbare Stelle, so konnten wir uns das anschließende Trocknen der Badekleidung sparen. Am Skulturengarten haben wir nur das draußen stehende Exponat betrachtet. Weiter ging es durch den Wald mit Wildschweinspuren. Eine Pause hatten wir auf einem Kirchhof und am Abend sind wir in Mirow auf dem Zeltplatz auf der Schlossinsel angekommen. Hier gibt es eine schöne Brücke ein schönes Schloss mit Garten und am Zeltplatz ist ein Bootsanleger.

Leider war die Orientierung auf diesem Platz nicht ganz einfach, da es relativ weit ohne Anhaltspunkt über die Wiese ging.

2.9. von Mirow nach Zielow

Heute wurden wir pünktlich um 8 Uhr vom Rasenmäher geweckt. Anschließend haben wir unsere Sachen gepackt und dann gegessen. Edward, der englische Windhund, mit dem wir gestern schon Kontakt hatten, hat wieder nach Enten gejagt. Wir sprachen sein Herrchen darauf an und er meinte, dass es, wenn dann eine Tiefflugente wird. Leider hat er uns doch kein Abendessen besorgen können, so dass wir als erstes zum Laden gegangen sind um dies nachzuholen. Anschließend ging es weiter zum nächsten Zeltplatz. Wir haben einige Kraniche beobachtet, die sich für ihre Reise aufmachen.

Unterwegs haben wir kurz eine Kirche besichtigt und in einem weiteren Laden Nachtisch besorgt. Am Straßenrand gab es zudem ein paar Pflaumen und Holunderbeeren. Als wir ankamen und aufgebaut hatten, haben wir noch ein Bad in der kleinen Müritz genommen.

An diesem Tag überquerten wir auch die Elde. An einem Ort wurde auf die Eisenbahnlinie Neustrelitz Mirow aufmerksam gemacht, die 1890 errichtet wurde. Weil das gestern im kleinen Hans nur geklappert hat, dachte ich schon, ob die Schienen noch im originalzustand sind.

Nach dem Bad gab es Essen.

Der Zeltplatz in Zielow war sehr schön. Wir bekamen einen Tisch mit zwei Stühlen hingestellt, es hätte auch die Möglichkeit gegeben, bei schlechtem Wetter in einem Vorzelt zu sitzen, es gab einen Wasserkocher, eine Mikrowelle und der Weg zum WC war einfach zu finden.

Freitag 3.9.2021

Am 3. September ging es weiter von unserem schönen Platz in Zielow nach Nitschow , Heute erwarteten uns 20 km. Wir kamen an vielen überdachten Tischen und Wanderer Hütten vorbei, daher schien heute die Sonne. In Röbel hieß es testen und Einkaufen für das Wochenende, da in den nächsten Tagen nichts an Läden zu erwarten war. Anschließend passierten wir den Hafen, dort gab es ein paar Figuren und es waren viele Leute unterwegs. Obwohl wir viel am Wasser entlangliefen, gab es keine Möglichkeit dieses hinein zu gelangen. Nun sind wir auf den nächsten Zeltplatz angelangt, nach dem Test wurde hier nicht gefragt. Das letzte Stück war nochmal richtig durch den Wald, es ging auch über umgestürzte Bäume.

Sonnabend 4.9.2021

Am Sonnabend den 4. September sind wir von Nitschow aus gewandert und es sollte uns heute nach Kamerun zum dortigen Zeltplatz führen was insgesamt 25 km waren. Während wir in Nitschow stark beobachtet wurden auf dem Platz und kein gutes Gefühl hatten, weshalb wir uns auch nicht ins Wasser trauten, hoffen wir, dass es hier besser wird. Außer dem Gefühl gab es in Nitschow jedoch nichts zu bemängeln, Orientierung war gut möglich, es gab einen überdachten Tisch und war einigermaßen ruhig. Lediglich am Morgen trappelten einige Leute an unseren Zelten vorbei. Wir lernten auch zwei nette Radfahrer kennen.

Heute war die Strecke voller Hügel, auf die wir mit Serpentinen rauf und runter geführt wurden, immer am Ufer der Müritz entlang, jetzt oft mit Steilküste. Es gab einige Skulpturen zu betrachten. An einem Hügel sahen wir, wie zwei Personen ihre Räder hinaufschoben. Oben sahen wir für die Gegenrichtung ein Schild "Achtung, starkes Gefälle, bitte absteigen." Da haben die Leute das verwechselt, von den herabfahrenden war keiner abgestiegen und die anderen hätten nicht gebraucht...

Der Platz Kamerun bei Waren ist sehr groß. Der letzte Kilometer führte uns also vom Hintereingang zur Rezeption. Hier wurde nach dem Test von gestern gefragt. Anschließend mussten wir noch ein Ende zurück, um eine geeignete Wiese zu finden. Die Orientierung war dann jedoch sehr gut zu schaffen, wo ich bei so einem großen Platz schon Sorgen hatte.

Früher lernte ich den Ausdruck, wenn jemand zur Toilette wollte sagte er, er geht dorthin, wo auch der Kaiser zu Fuß geht. Hier merkten wir, dass nicht wenige "Einfache Bürger und Bauern" mit dem Elektrorad zur Toilette fahren.

5.9.

Heute früh erwachten wir auf dem Zeltplatz Kamerun. Geweckt wurden wir durch Getrappel, dass an unserem Zelten vorbeiführte. Der Platz war sehr groß, entsprechend viele Leute gab es. Außer unseren beiden haben wir jedoch keine anderen Zelte gesichtet. In der Nacht war der Platz relativ ruhig. Es gab sogar wieder Toilettenpapier, wenn auch nur einlagig.

Nach Abbau und abmelden sind wir losgelaufen.

Es ging durch ruhige Wälder, jedoch war der fahrradverkehr sehr dicht. Ein paar überholte uns dreimal, beim dritten Mal meinte der Herr, beim nächsten Mal gibt er uns einen aus. Leider haben wir ihn nicht noch einmal getroffen.

In einem Restaurant bekamen wir zehn Brötchen geschenkt, obwohl nur brötchenverkauf dran stand. Wir haben dort dann jeder noch ein Eis gegessen. Der eigentlich angedachte Zeltplatz war telefonisch nicht erreichbar, wir wollten nicht hinlaufen, wenn dort gar niemand ist und haben daher eher Halt gemacht. Im Zeltplatz am Heidenfriedhof bei Jabel. direkt am See. Baden waren wir jedoch schon vorher an einer ruhigen Stelle, Hier ging es auch gleich relativ tief in das Wasser ist ja der Jabelsche See, bei der Müritz muss man weit laufen, bis man schwimmen kann. Nun stehen hier unsere Zelte und wir haben auch schon gegessen. Karen hat wie immer Faule-Weiber-Suppe gemacht. Dafür hat sie einen Gaskocher dabei und einen Topf, der so klein ist, dass wir immer zwei Runden kochen müssen.

Montag 6.9.

Auf dem Platz am Heidenfriedhof bei jabel haben wir sehr gut geschlafen. Es war sehr ruhig und die Waldluft sehr angenehm. Nur von fern war das Gebrüll der Wisents zu hören. Sie leben unweit des Zeltplatzes im Damerower Werder. Auch die Orientierung auf dem Platz lief wieder gut, Karen hat mir Markierungen mit Ästen gelegt. Unseren Brötchensack haben wir nicht geschafft, zwei Stück blieben fürs Abendessen. Marmelade gab es aus der Tube, bevor wir im Laden dieses Zeltplatzes waren, hatten wir so etwas noch nie gesehen.

Heute ging es 15 km bis in die Nähe von Malchow, von wo wir morgen abfahren. Als erstes besichtigten wir die Klosterhauptmanns Kiefer, sie hat etwa dreieinhalb Meter Umfang und ist 16 m hoch. Es gab sie schon im 18. Jahrhundert, wo sie noch alleinstand. Jetzt ist sie umgeben von vielen Kiefern. Sie ist sehr verzweigt, wie ein Kerzenleuchter. Das Land stammte vom Kloster und da hat man die damals alleinstehende Kiefer als Klosterhauptmannstanne und Später als Klosterhauptmannskiefer bezeichnet.

Es ging über schöne Waldwege durch den Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide, durch kleine Orte, über den Acker zu unserem heutigen Zeltplatz, wo wir auch baden konnten.

Leider ging auch hier das Wasser sehr flach rein. Dafür war das Ufer gut zu belaufen. Wir haben noch nette Bekanntschaft mit unseren Nachbarn aus Dresden gemacht.

Dienstag 7.9.2021

Unser letzter Tag brach an, Karen bekam Kaffee von unseren netten Nachbarn. Nach dem Packen und Verabschieden liefen wir los nach Malchow. Der Weg war wenig spektakulär, immer an der Straße entlang. In Malchow schauten wir zunächst nach, von wo wir nachher fahren sollen. Anschließend gingen wir ins Stadtzentrum, das sich auf einer Insel befindet. Gerade als wir drauf waren schloss sich hinter uns die Schranke. Das macht sie immer zur vollen Stunde. Dann dreht sich die Brücke um 90 Grad und fährt anschließend ans Ufer. So ist der Wasserweg vollständig frei für den Schiffverkehr. Die Schlange der wartenden Boote war lang und über Lautsprecher wurde durchgerufen, dass man doch bitte zügiger fahren solle. So eine Durchsage habe ich auf der Autobahn noch nie gehört.

Die eigentliche Innenstadt war sehr touristisch geprägt und relativ klein. Der Stau zur Brücke ging fast durch die gesamte Stadt. Wir hatten unsere Runde beendet, noch bevor die Brücke wieder öffnete. Lange mussten wir jedoch nicht mehr warten. Auf der anderen Seite besichtigten wir die Kirche und die alte Windmühle. Die Mühle sollte zwischendurch ein Restaurant werden, ist jetzt jedoch ein Museum. Sie wird manchmal in Betrieb genommen, an diesem Tag war der Müller jedoch erfolglos. Vermutlich zu wenig Wind. Noch eine kurze Pause und es ging zur Bushaltestelle. Das DDR-Museum konnten wir aus Zeitmangel nicht mehr besichtigen. Der Schinenersatzverkehr hatte insgesamt drei Fahrgäste. Wären der Fahrt konnten wir unsere Wanderung im schnellen Rückwärtslauf nochmals passieren. Die Tagesetappen dauerten nun nur noch Minuten. Über Waren ging es zurück, dort trennte ich mich von Karen, dafür konnte ich eine neue nette Bekanntschaft machen.

Pünktlich zum Abendessen war ich zu Hause.

Insgesamt war es eine sehr schöne Woche, mit netten Gesprächen, viel Natur, natürlich Bewegung und selbst am Wetter gab es nichts auszusetzen. Auch das mit dem Testen wurde nicht so streng gehandhabt wie befürchtet, also gut zu meistern und die Selbsttests konnte ich wieder mitbringen. Außer ein paar Blasen gab es keine Verletzungen. Ich hoffe schon auf eine Wiederholung.

Und noch eine Packliste

zur Startseite
Impressum