Vom 17.9. bis 24.9.2016 waren wir an der Polnischen Ostsee in Henkenhagen (Ustronie Morskie auf Polnisch). Das ist etwa 10 Kilometer östlich von Kolberg.

Sonnabend 17.9.

Noch schnell vom Nachbar verabschieden und dann Nachbars ehemaliges Auto starten. Um 10.15 Uhr Abfahrt, zunächst Autobahn, dann einsame Polnische Landstraße durch kleine Dörfer und vorbei an Feldern. Das Wetter war erst trüb, unterwegs kam die Sonne heraus. Ankunft war um 13.45 Uhr. Wir sind schnell gefahren, haben vier Saporosch überholt. Anmeldung im Hotel und Bezug des Zimmers. Das Zimmer war groß und unübersichtlich, es sind zwei zusammenhängende Zimmer, eines mit Küchenzeile, es gab einen großen Balkon und ein Bad. Auf zum Strand. Die See war rau. Wir waren nur im flachen Wasser. Die Wellen haben uns gut hin und her gespült. Beim Versuch zu laufen stellte ich fest, dass man sich auch gut selbst vor's Schienbein treten kann, wenn die Welle gerade bei einem Schritt kommt. Da man das Kommen einer Welle recht gut hört, kann man sich gut auf sie werfen. Mutter war nur mit den Füßen im Wasser.

Zurück ins Hotel, welches wir weiter besichtigt haben. Im Erdgeschoss ist ein Fitnessraum und auf der Dachterrasse sind Liegen und ein Whirlpool. Dann gab es Abendessen vom Buffet. Anschließend waren Mutter und ich noch im Whirlpool. Dort können 7 Personen in einem kleinen Kreis von etwa 1,80 M Durchmesser sitzen, wir waren aber nur zu zweit. Gefüllt ist der Pool mit warmem Salzwasser. Aus Düsen im Rand wird Wasser gepumpt und man kann sich massieren lassen. Es gibt noch einen zweiten flacheren Pool. In diesem wird Luft von unten eingepustet und das Wasser sprudelt wie in einem Springbrunnen. Wenn man auf den Düsen liegt muss man sich erst eine Stelle zum atmen suchen, habe den Pool einige Tage später probiert. Abduschen im Zimmer klappte mangels Wasserdruck nicht, aber das mit der Badewanne ging.

18.9.

Waren pünktlich um 8 am Frühstücksbuffet. Es gab Brot, Brötchen Müsli, Spiegelei, Eierkuchen Marmelade, Käse, Honig, Schokoladencreme, Joghurt, Wurst und Kuchen. Nach dem Frühstück sind wir zum Brotmuseum gegangen. Zunächst an der Einkaufsstraße entlang, dann ging es an Einfamilienhäusern, Feldern und Gewerbegebieten vorbei. Die Briefkästen der Häuser sind hier an einer zentralen Stelle an der Straße. Oben wird ein Deckel geöffnet, dann können je sechs Kästen von oben befüllt werden. Vorn hat jeder sein Vorhängeschloss. Von diesen Sechserkästen sind mehrere an einer Stelle.

Im Museum selbst gab es alte Haushaltsprodukte, insbesondere zur Brotherstellung: Eine kleine Mühle, Backformen, Knetbehälter, Keks- und Waffelformen Dreschschläger, aber auch ein Butterrührer, Milchkannen, Bügeleisen und eine Schulbank. Das Haus war mit Schilf gedeckt, welches mit einem Schutznetz überzogen war. Insgesamt war es nicht so umfangreich, dass es den Weg gelohnt hätte. Zum Schluss aßen wir im integrierten Imbiss noch Schmalzbrote.

Der Weg war für Mutter etwas zu weit, so dass sie sich nach der Rückkehr hinlegen musste. Vater und ich sind schwimmen und laufen gegangen. Die See war etwas ruhiger, es gab jedoch immernoch merkliche Wellen. Nach dem Abendessen noch eine Geschichte vorlesen und der Tag ist um.

Montag 19.9.

Heute sind wir in ein Hallenbad gegangen. Dafür gab es einen Gutschein vom Hotel. Dort gab es eine Rutsche und ein Schwimmbecken, ich wurde disqualifiziert, da ich beim tauchen nach dem Abstoßen die Bahn verlassen habe.

Nach der Mittagspause sind Vater und ich dann in die Ostsee gegangen und waren anschließend laufen. Nach dem Abendessen gab es noch einen kleinen Spaziergang an den Strand.

20.9.

Waren heute in Kolberg. Zuerst im Stadtmuseum im Braunschweigschen Haus. dort gab es zuerst einige Hafenbilder, dann alles, was man zum Handel braucht, also Messgefäße und Waagen, die größte stammt aus dem Rathaus von 1608, sie kann bis 500 kg wiegen. Es gab viele Fässer, ein Einbaumboot, weitere Gefäße, Hausteile wie Steine und Türangeln, hölzerne Wasserrohre etc. viele der Exponate waren in Ausgrabungen gefunden worden und entsprechend nicht gerade neuwertig. Von den Gefäßen gab es oft nur die Tonscherben, diese wurden zusammengeflickt und fehlende Fragmente durch Gipsnachbildungen ersetzt. Auch von den Holzteilen fehlte einiges. Man konnte tatsächlich vieles anfassen, auch wenn manches hinter Glas war. Der Besuch hat sich gelohnt.

Nach einem Stadtrundgang haben wir eine Bootsfahrt von 45 Minuten mitgemacht. Diese war im Kolberger Hafen, der hauptsächlich Touristisch genutzt wird, es gibt aber auch etwas Frachtverkehr, dazu neue Anlagen und ältere Gebäude wie in Berlin am West- und Osthafen. Auf der Fahrt wurde aber nichts erklärt, es hat nur geschaukelt. Das Boot hatte ein Segel zur Zierde und fuhr mit Motor. Es hieß Pirat.

Als wir zurück waren gab es Abendessen. Die Klopse waren noch roh. Nun weiß ich, wozu die Kochgelegenheit im Zimmer ist: Man soll sich die Klopse vom Buffet nehmen, im Zimmer kochen und sie anschließend im Speisesaal verzehren. Nur Töpfe fehlten uns, so dass wir auf anderes Essen ausweichen mussten. Dabei hätte ich gerne mal echte Königsberger Klopse probiert.

Dann waren wir noch im Whirlpool und bei einem russischen Liederabend. Der Russe hat aber von CD gespielt und nicht gesungen, nur etwas Geige gespielt. Ob er wirklich die russische Staatsbürgerschaft hat, kann ich auch nicht sagen.

21.9.

Am heutigen Herbstanfang waren wir in Dobrzyca im Garten Hortulus. Nach kurzer Fahrt von 14 km erreichten wir den ersten der beiden Gärten. Er wirkte etwas enger als der zwei km entfernte zweite Garten. Es gab jede Menge Blumen und nach Muster geschnittene Buchsbaumhecken. Aufgelockert wurde das Bild durch Pavillons, Bänke und Figuren. Es gibt auch ein Bild mit mir neben der Hexe. Im zweiten Garten gab es ein Labyrinth und einen Aussichtsturm aus Metall. Dieser ist 20 Meter hoch und schwankte leicht in dem gar nicht so starken Wind. Unsere Gartenfreundin war von allem sehr begeistert.

22.9.

Heute waren wir wieder in der Schwimmhalle. Vom Hotel bekamen wir ja drei Gutscheine dafür. Beim letzten Mal brauchten wir zwei Gutscheine für drei Personen. Wir vermuteten, dass eine Person Begleitperson war. So hatten wir noch einen übrig. Heute wollten sie für zwei Personen schon zwei Scheine, nichts mit Begleitung frei. Es sollte ohne Gutschein neun Sloty kosten. Nur Mutter war mit den Slotys unterwegs und Euro wollten sie nicht. Dann haben wir unsere Schuhe zurückgeben lassen, die muss man immer zuerst abgeben, sind zurück ins Hotel, haben lieb gefragt und bekamen noch einen Gutschein. Nach dem Schwimmbad waren wir noch kurz direkt davor auf einem Spielplatz mit Kraftgeräten wie in einem Fitnesscenter. Mutter war derweil in der Stadt, Mitbringsel kaufen.

Nachmittags ging es noch an den Strand. Zuerst hat Mutter etwas aus einem Buch vorgelesen, dann hat sie gestrickt, Vater und ich waren schwimmen. Anschließend war ich mit Vater laufen. Nach dem Abendessen waren wir alle drei im Whirlpool, also ein richtiger Badeurlaub.

23.9.

Am Vormittag waren wir auf der Strandpromenade spazieren. Auf dem Rückweg haben wir in einem Fischladen gegessen. Kalten Räucherfisch konnte man direkt an der Theke ausgehändigt bekommen. Für warme Gerichte bekam man eine Nummer, diese wurde dann nach draußen aufgerufen, wann man sein Essen holen kann. Wir hatten die Nummer 20. Bei den ganzen polnischen Durchsagen überlegten wir, was wohl 20 heißt und ob wir das überhaupt mitbekommen. Meine Eltern wollten aufpassen und dann gehen, wenn sich sonst keiner auf den Aufruf rührt. Nach etwas Wartezeit kam die Durchsage "Nummer 20 bitte". Das ist doch ein Service und der Fisch war auch sehr gut.

Zum Rest des Tages brauche ich nur siehe oben schreiben.

24.9.

Heute war schon Abreise. Haben im Hotel noch die Rechnung für Parkplatz und Kurtaxe bezahlt und es ging um 10 Uhr los. Da noch Sloty übrig waren, ging es noch zum Strumpfladen. Diese wurden uns von anderen Hotelgästen als gute Mitbringsel empfohlen. Und was ist, ein paar Tage später sollten wir sie zu Hause in einem Billigladen sehen.

Auf der Autobahn wies das Navi an: "In zwei Kilometern links halten". Ja wie um Himmels Willen soll man auf der linken Spur halten und wie lange?

Um 13.30 Uhr waren wir dann zurück. Taschen auspacken und der Abend siehe oben, na gut nicht ganz, Geschichte lesen hatten wir schon im Auto erledigt, das Wasser war nun süß und um einiges wärmer und einen Whirlpool hatten wir nicht.

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